Selbstschließende Türen für Komfort und Sicherheit
Wie schließen Haustüren von Mehrfamilienhäusern, Eingangstüren von Schulen, Geschäften oder Büros, sobald wir hindurchgegangen sind? Meist kümmern wir uns überhaupt nicht mehr darum. Diesen Service übernehmen Türschließer. Sie machen das so zuverlässig, dass sie im Brandfall Leben retten können.
Wozu Türschließer?
Durch Türschließer schließen Türen automatisch. © Jürgen Pollak / GEZE GmbH
Selbstschließende Türen sind Türen, die einen Türschließer haben. Diese schließen Türen automatisch, nachdem sie manuell geöffnet wurden. Sie bewirken, dass sich das Türblatt in die Türzarge bewegt und die Schlossfalle in das Schließblech fällt.
Doch warum sollen Türen nicht offen stehen bleiben, sondern geschlossen werden? Hier gibt es zahlreiche Argumente: sei es wegen gesetzlicher Vorgaben, aus Gründen der Sicherheit und der Hygiene, oder um Energie zu sparen oder Zugluft zu vermeiden.
Die Montage von Türschließern ist oft sinnvoll, an Feuer- und Rauchschutztüren dagegen verpflichtend, da diese selbsttätig schließen müssen. Die wichtigsten Gründe für den Einsatz von Türschließern sind:
- Sicherheit: Geschlossene Türen schützen vor unbefugtem Zutritt, Einbruch und Diebstahl.
- Brandschutz: Bauvorschriften fordern Feuerschutztüren, nicht nur in öffentlichen Gebäuden oder Tiefgaragen, sondern auch für Wohnungs- oder Hotelzimmertüren. Ihr Zweck ist es, Durchlässe in brandbeständigen wie auch brandhemmenden Wänden gegen den Durchschlag von Brandgefahren zu schützen. Diese sogenannten Feuerschutzabschlüsse müssen selbstschließend sein.
- Lärmschutz: Geschlossene Türen schützen vor lauten Geräuschen.
- Raumklima/Energiesparen: Geschlossene Türen schützen vor Wind und Wetter, Zugluft und Wärmeverlust.
- Hygiene: Geschlossene Türen schützen vor Schmutz. Selbstschließende Türen muss man nicht anfassen, um sie zu schließen. Daher sind sie dort besonders sinnvoll, wo das Übertragen von Bakterien und Keimen über die Hände sehr wahrscheinlich wäre: in Krankenhäusern und öffentlichen Toiletten.
- Privatsphäre: Geschlossene Türen schützen unsere Privatsphäre.
- Komfort: Selbstschließende Türen sind praktisch und bequem für alle, aber besonders für Kinder, alte Menschen und Menschen mit Bewegungseinschränkungen.
Arten von manuellen Türschließern
Die Funktion der Selbstschließung kann durch manuelle Türschließer erfüllt werden. Je nach Montage wird in aufliegende, in die Tür integrierte oder in den Boden integrierte Türschließer unterschieden.
- Aufliegende Obentürschließer: Diese sind sichtbar im oberen Bereich auf dem Türflügel oder auf dem oberen Türrahmen (Zarge) befestigt und können auch nachträglich angebracht werden. Aufliegende Obentürschließer werden via Gestänge oder Gleitschiene realisiert.
- Verdeckte/integrierte Obentürschließer: Integrierte Obentürschließer sind meist vollständig in Türblatt und Zarge eingebaut. Die Bauteile sind dadurch vor Verschmutzung und Witterungseinflüssen geschützt. Integrierte Türschließer sind vor allem bei Architekten beliebt, da sie nahezu unsichtbar sind.
- Bodentürschließer: Die Einzelteile von Bodentürschließern sind weitgehend unsichtbar im Boden und im Türflügel eingebaut. Neben der Schließfunktion können sie auch die untere Lagerung des Flügels übernehmen. Es wird oft eine Bodenaussparung für den Bodenkasten benötigt.
Manuelle Türschließer für Drehflügeltüren
Türschließer richtig einstellen
Bei manuellen, gedämpften Türschließern wird mechanische Energie, die beim Öffnen der Tür aufgebracht wird, zum Beispiel in einer Feder gespeichert. Im Anschluss wird diese Energie genutzt, um die Tür wieder zu schließen. Die Schließbewegung wird dabei meist hydraulisch gedämpft.
Wichtig ist die richtige Einstellung eines Türschließers. Diese sorgt dafür, dass die Tür auch wirklich zugeht und nicht kurz vor Geschlossenlage angelehnt bleibt. Eine falsche Einstellung kann dazu führen, dass die Tür zu schnell und somit sehr laut zuschlägt. Je nach Modell können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Neben der Schließkraft können Schließgeschwindigkeit, Endschlag und Öffnungsdämpfung eingestellt werden. Dies funktioniert zumeist über regulierbare Ventile.
Beim Einstellen des Türschließers ist darauf zu achten, dass immer mit dem richtigen Werkzeug gearbeitet wird, um Beschädigungen zu verhindern.
Download Einstellempfehlungen GEZE Türschließer (PDF | 764 KB)
Brandschutz – Türschließer gesetzlich vorgeschrieben
Brandschutztüren haben höhere Anforderungen an die Türschließung als Türen, die nicht als Brandschutztüren vorgesehen sind. Türen mit Anforderungen durch Feuer- oder Rauchschutz (RWA) müssen generell selbstschließend sein. Das kann durch geeignete zugelassene Türschließer erreicht werden. Bei zweiflügeligen Türen ist eine Schließfolgeregelung vorgeschrieben um sicherzustellen, dass zuerst der Standflügel und anschließend der Gangflügel schließt. Nur so ist der geforderte Abschluss gewährleistet. Hydraulisch kontrollierte Türschließer für Brandschutztüren werden nach der Norm DIN EN 1154 geprüft und hergestellt.
KOSTENFREIES BRANDSCHUTZ-WHITEPAPER DOWNLOADENGEZE TS 5000 ECline: Obenliegender Türschließer mit Öffnungsunterstützung
Brandschutz versus Barrierefreiheit
Oftmals lassen sich Türen mit manuellen Türschließern nur schwer öffnen, da durch das Öffnen die Energie erzeugt wird, die zum Schließen benötigt wird. Für ältere Personen oder Kinder stellen solche Türen ein Hindernis dar und widersprechen der Forderung nach Barrierefreiheit. Eine zentrale Norm, die barrierefreies Bauen in Deutschland definiert, ist die DIN 18040. Diese Norm sieht für selbstschließende Türen eine maximal aufzuwendende Bedienkraft von 47 Newtonmeter vor.
Reicht ein Standardtürschließer nicht aus, um das geforderte leichte Öffnen zu gestatten, kann dies durch Ausstattungsvarianten erreicht werden, z.B. durch eine integrierte Öffnungsunterstützung oder durch eine Freilauffunktion.
TIPPS ZU BRANDSCHUTZ UND BARRIEREFREIHEIT
Broschüre GEZE Freilauftürschließer (PDF | 2.16 MB)
Feststellanlagen halten Brandschutztüren offen
Brandschutztüren werden im Alltag aber häufig dennoch als Barrieren empfunden, und so gibt es oft den Wunsch, dass sie längere Zeit oder sogar dauernd offen stehen sollen. Brandschutztüren dürfen aber unter keinen Umständen mechanisch (z.B. mit einem Türkeil) offen gehalten werden.
Dafür gibt es sogenannte Feststellanlagen. Diese halten Brandschutztüren im Alltag offen, geben sie im Alarmfall aber automatisch frei, so dass der Türschließer seine "Pflicht" tun kann. Feststellanlagen dürfen daher Brandschutztüren offen halten, da sie das sichere Schließen im Brandfall garantieren. Im Alltag sorgen diese Lösungen für Barrierefreiheit und trotzdem jederzeit für ein zuverlässiges Schließen im Brandfall.
GEZE-Türschließer für alle Einsatzbereiche
GEZE obenliegender Türschließer TS 5000: 30 Jahre Innovation
GEZE bietet Türschließer für vielfältige Türsituationen mit vielen individuellen Einstellmöglichkeiten. Vom kleinsten obenliegenden Türschließer bis zu den vielfältigen Varianten für Feuer- und Rauchschutztüren: Die Türschließer-Linien mit Gestänge oder Gleitschiene sind vielseitig kombinierbar. Denn je nach Anforderungen, Türtyp, Größe, Flügelgewicht, Türmaterial, Türbreite und Einsatzort ist zu entscheiden, welcher Türschließer verwendet werden kann. Zusätzlich kommt es darauf an, ob der Türschließer im Innen- oder Außenbereich funktionieren muss, im Nass- oder Trockenraum, in Hitze oder Kälte.
Um Türen auch in herausfordernden Umgebungssituationen zuverlässig und geräuschlos zu schließen, ist ein optimales Verhältnis zwischen Kraft und Schließgeschwindigkeit notwendig. Diese Voraussetzung erfüllt beispielsweise der TS 5000 SoftClose, der daher auch bei Wind und Sog oder bei wechselnden Druckverhältnissen in Schleusen und Treppenhäusern Türen zuverlässig und leise schließt.
Berücksichtigt werden sollten auch die Anzahl der passierenden Personen, deren Verfassung (Kinder, Pflegebedürftige usw.) sowie besondere Anforderungen wie Barrierefreiheit, Brandschutz etc. In all diesen Punkten berät GEZE durch Fachleute und bietet damit zusätzlich zum Produkt Beratung und Service und somit eine Rundum-Betreuung für den Kunden im gesamten Produktlebenszyklus.
Automatische Türen mit Türschließung
Die Funktion der Selbstschließung kann auch durch einen elektrischen Türantrieb erfüllt werden, der ebenso eine automatisierte Öffnung ermöglicht. Solche vollautomatischen Schiebe-, Drehflügel- oder Karusselltüren werden meist durch Sensoren aktiviert, die die Bewegung von Personen vor der Tür registrieren. Auch gibt es Öffnungsschalter, die berührungslos aktiviert werden. Eine leichte Handbewegung vor dem Schalter öffnet die Tür. Wenn es auch "etwas weniger" Automatik sein darf, kann eine Drehtür durch "push & go" geöffnet werden. Ein kurzes Antippen des Türflügels genügt, um den Türöffnungsmotor zu starten.
Alle automatischen Türen schließen auch wieder automatisch. Dabei sorgen Präsenzmelder sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen dafür, dass Gefährdungen durch Quetschen, Scheren, Anstoßen und Einziehen vermieden werden.
Drehtürantriebssystem GEZE Slimdrive mit integrierter Feststellvorrichtung © Nikolaus Grünwald / GEZE GmbH
Schließung von Brandschutztüren
Wenn Brandschutztüren als automatische Drehtüren betrieben werden und eine Offenhaltefunktion (Feststellvorrichtung) integriert haben, gelten diese zusammen mit einer Rauchschalterzentrale als Feststellanlage. Feststellanlagen verhindern das selbsttätige Schließen von Türen temporär. Im Alarmfall durch den Brandmelder oder bei Stromausfall wird die Offenhaltefunktion abgeschaltet und der Türschließer schließt die Tür. GEZE hält eine ganze Reihe von Feststellanlagen und Feststellvorrichtungen bereit, die speziell für den Einsatz im vorbeugenden Brandschutz konzipiert sind.
Dichtschließendes und barrierefreies Schiebetürsystem Powerdrive HT von GEZE © GEZE GmbH
Dichtschließende Schiebetüren für optimale Hygienebedingungen
Im Klinikbereich (Operationssaal, Intensiv- oder Dialysestation) und in Reinräumen (Sterilisationsräume und Labore) sind besonders dichtschließende Türen erforderlich, um Hygiene und eine möglichst hohe Luftdichtigkeit zu gewährleisten. GEZE bietet hierfür mit den Schiebetürsystemen GEZE ECdrive H und Powerdrive PL-HT hermetic besonders dichtschließende Zugangslösungen an, die Keime und Fremdpartikel außen vor lassen.
Umfassende Beratung
Türschließer gibt es in verschiedenen Designs: aufliegend mit Gestänge oder mit Gleitschiene, integriert oder im Boden versenkt; außerdem in jeder Farbe, die gewünscht wird, sowie optional mit Abdeckhaube.
Türschließer gibt es für die manuelle Bedienung von Türen oder integriert in Türantriebe von automatischen Türen – natürlich entsprechend aller gesetzlichen Anforderungen und Normen z.B. für Brandschutz und Absicherung.
GEZE berät hierzu gerne ausführlich über die Architektenhotline um den besten Türschließer für den jeweiligen Anwendungsfall herauszufinden (Gebäudetyp, Anzahl passierender Personen, Ort der Tür etc.).
GEZE bietet auch Individuallösungen der Türschließung an, hierbei berät GEZE und stellt die richtige Lösung zusammen.
Zahlreiche Hilfestellungen
GEZE bietet für Verarbeiter spezielle Schulungen zur Montage der Türschließer an. Daneben gibt es zahlreiche Hilfestellungen in Form von Montageanleitungen, Montagevideos, Kabelplänen etc.
Hilfe, Tipps und Tricks
GEZE Service bietet 24/7 Hilfe bei Problemen mit Türschließern. Über die Hotline ist immer jemand erreichbar und das Service-Personal ist schnell vor Ort. Oftmals helfen auch einfache Tipps und Tricks, um wieder zum funktionierenden Türschießer zu gelangen. Hierfür gibt es FAQ Listen und Leitfäden, welche erste Hilfestellungen bei Problemen geben können.
Downloads
Hier finden Sie Informationsmaterial zum Thema selbstschließende Türen als PDF zum Download.